Die Königliche Wanderung
Die hellgrün ausgeschilderte Königliche Wanderung beginnt am Denkmal, das anlässlich des 50. Jahrestages der Königlichen Schenkung errichtet wurde. Hinter der Steinbank wurden 50 Buchen gepflanzt, von denen jedoch einige inzwischen verschwunden sind. Die Königliche Wanderung bildet eine breite 8-förmige Schleife. Sie verläuft größtenteils entlang dem gleichnamigen Waldweg, der auf Befehl von König Leopold II. während der Wiederaufforstung der Domäne in den 1880er Jahren angelegt wurde.
Zunächst gehen wir durch die Neue-Welt-Abteilung des Arboretums, sozusagen auf der Wasserscheide zwischen dem atlantischen und pazifischen Becken Nordamerikas, mit Baumarten aus dem Nordwesten rechts und Nordosten links. Weiter geht es vorbei an den bemerkenswerten Araukarien aus Chile und den Mammutbäumen aus Kalifornien.
An der Kreuzung mit dem Kapucijnendreef, der langen, geraden Rotbuchenallee, Verbindung zwischen dem Warandepark in Tervuren und dem Dorfzentrum von Jezus-Eik, verlassen Sie das Arboretum. Zu beiden Seiten der Buchenallee befindet sich ein Eichenmischwald. Dann, an den steileren Hängen mit Sandböden, folgt Nadelmischwald mit Waldkiefer und Schwarzkiefer, Douglasie und Lärche. Unterhalb des sogenannten Keienbergs fällt der Blick auf ein offenes Gelände. Hier wird ein traditionelles, fast vollständig verschwundenes Biotop wiederhergestellt: die Brabanter Heide. Der Sonienwald zeigte früher offenere Ebenen auf den ärmsten Böden, so genannte Wastinen, die von Schafen beweidet wurden.
Auf der linken Seite, in der Nähe vom Terschuerendreef, ist noch der Umriss eines ehemaligen Teiches zu sehen, der heute vollständig vertrocknet und bewaldet ist. Auf der anderen Seite stand zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert das Kapuzinerkloster. Es wurde mit Unterstützung der Erzherzogin Isabella gegründet und auf Anordnung der Regierung in französischer Zeit abgerissen; heute ist es oberirdisch völlig verschwunden.
Auf den Kapucijnendreef angekommen, geht man wieder durch das Arboretum, jetzt in der Alten-Welt-Abteilung, mit Baumgruppen links aus Japan und rechts aus China. Über einen Umweg entlang der Arboretumsgruppen aus Südeuropa und entlang der Baumschule der Domäne gelangen wir zurück in die Umgebung der Neuen Welt. Zwischen den Baumgruppen der Rocky Mountains und der Sierra Nevada gibt es weite, und manchmal tiefe, Grastäler. In der Ferne bieten sie einen Blick auf die Laubwälder Ostamerikas, die nur über die Wiesen und Waldpfade zugänglich sind.
Über den Wapenplein folgen wir der Grenzlinie der Domäne der Königlichen Schenkung, zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung. Der immergrüne Nadelwald Westamerikas kontrastiert hier mit dem typischen Waldbild des Zonienwaldes mit seinen langstämmigen Buchen.